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Wenn Vielfalt zur Einheit wird - Jugendliche gestalten ihr Leben

14.04.2023

Jana kann gar nicht still sitzen, als Bilder von ihr auf dem Laptop-Bildschirm aufblitzen. Sie seufzt, als sie sich neben einem großen Stapel Büchern sitzen sieht. Ihre Augen glänzen, als sie sich auf der Bühne singen sieht. Sie weiß, wer sie ist: "Ich bin eine Musical-Darstellerin", sagt sie laut und strahlt. 

Verschiedene Jugendliche kommen zusammen

Das hat die 21-Jährige bei dem Projekt "ZeitRäume in Bewegung" herausgefunden. Das organisiert das Kulturzentrum Zakk zwei Jahre lang. Menschen von 16 bis 27 Jahren treffen sich dabei. Ganz verschiedene Menschen. Menschen mit Förderbedarf, mit Fluchtgeschichte, mit Ideen, Wünschen und Leidenschaft. Dort kommen sie zusammen. Lernen sich selbst und die anderen kennen.

Jana weiß: Sie nimmt an allen Workshops des Projekt teil. Vergangenes Jahr drehte sie gleich zwei Videos. Zurzeit arbeitet sie mit Stoffen, macht Collagen und probiert sich an Graffiti aus. Musik und Tanz wird sie bis zum Projektende im Sommer 2024 auch noch erleben. 

Jana und Lisa wissen, was sie wollen

Lisa hat ihre Ausdrucksform direkt im ersten Workshop gefunden: Sie wollte nur das Video drehen du nimmt an den anderen Workshops nicht mehr teil. „Ich war Regisseurin“, sagt die 18-Jährige. Vor der Kamera ist sie nicht zu sehen. "Regisseurin und Schauspielerin kann man doch nicht gleichzeitig sein", sagt die junge Frau, die vor nicht mals einem Jahr aus der Ukraine nach Düsseldorf kam. 

Begeistert zeigt sie ihren Clip. Dort sitzt ihre Freundin vor einem Berg von Schulaufgaben. In Gedanken entschwindet sie in die Natur. Lisa wählte dieses Thema spontan ohne groß nachzudenken für ihr Video. "Das ist ein Alltagsthema", erklärt sie. "Es hat keine Aussage, soll nur Spaß machen." 

Jana war hingegen wichtig Musik und Bilder aus ihrer Lieblingsserie „Soy Luna“ aufzunehmen. "Das war cool", sagt sie, "besonders die Action und die Liebe." 

Unterschiedliche Erfahrungen, gleiche Erkenntnis

Ganz unterschiedlich gehen die beiden mit ihren Aufgaben im Projekt um. So unterschiedlich, wie ihre Vorlieben sind auch ihre Lebensgeschichten und Erfahrungen. Auch nach dem Workshop. Jana weiß für sich: Sie ist Musical-Darstellerin. Lisa sagt bestimmt: "Ich weiß nicht, wer ich bin." Man verändere sich mit der Zeit und den Erlebnissen jedes Mal ein Stückchen. 

Aber in den "ZeitRäumen" kommen sie zusammen, tauschen sich aus, schaffen Schnittstellen und arbeiten inklusiv zusammen. Und so haben sie auch eine Gemeinsamkeit festgestellt: Vielfalt ist wichtig. "Die ganz verschiedenen Leute waren toll", sagt Lisa. Und Jana findet: "Ich habe ganz neue Leute getroffen, die ich sonst nie kennengelernt hätte." 

Wie aus Vielfalt eine Einheit wird

Für diesen Tag gehen die Wege von Lisa und Jana auseinander. Lisa hat ihren Workshop beendet. Jana läuft schnell die Treppe im Zakk nach oben. Ihr Textil-Workshop hat bereits begonnen. Dort trifft sie die anderen Teilnehmenden. Jede arbeitet an Stoffstücken, sie malen, sticken, gestalten ganz individuell. Und fügen sie später zu einem großen Teppich zusammen. Aus Vielfalt wird eine Einheit.

Und diese Einheit werden sie im Sommer 2024 zeigen. Dann endet das Projekt mit einer multimedialen und interaktiven Ausstellung. Lisa wird dann wiederkommen und zeigt ihr Video, mit dem sie herausgefunden hat, welche Rolle sie einnehmen will: Regisseurin. Sie möchte ihr Leben selbstbestimmt gestalten. So wie sie ihr Video bei den "ZeitRäumen in Bewegung" gestaltet hat.


von youpod/jt

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