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Sexuell übertragbare Krankheiten

15.02.2012

Die meisten Menschen haben irgendwann einmal mit sexuell übertragbaren Infektionen zu tun. Weit verbreitet sind zum Beispiel Herpes, Pilzerkrankungen und Feigwarzen. Aber auch Tripper und Syphilis kommen heute wieder häufiger vor.

Die möglichen Folgen reichen vom lästigen Jucken bis zur lebensbedrohlichen Erkrankung. Gegen manche Infektionen kann man sich gut schützen, zum Beispiel durch Kondome oder eine Impfung. Alle genannten Krankheiten sind gut behandelbar. Wer Sex mit wechselnden Partnern hat, sollte sich darum einmal im Jahr auf unentdeckte Infektionen untersuchen lassen.

Das gilt besonders für Menschen mit HIV: Einige Krankheiten können bei ihnen einen schwereren Verlauf nehmen. Sexuell übertragbare Infektionen können außerdem das Risiko erhöhen, sich mit HIV zu infizieren, weil Entzündungen dem Virus den Weg in den Körper erleichtern. Wenn HIV-Positive eine weitere sexuell übertragbare Infektion haben, steigt für ihre Partner das Risiko, sich mit HIV zu infizieren.

Herpes

Herpes an den Lippen kennt fast jeder: Es bilden sich schmerzhafte kleine Bläschen, die nach einiger Zeit zwar wieder abheilen, jedoch immer wieder kommen können. Verursacht wird Herpes von Viren. Hat man sich einmal infiziert, bleiben sie lebenslang im Körper und können immer wieder Herpesbläschen verursachen. Herpes kann auch an anderen Stellen des Körpers auftreten, vor allem im Genital- und im Analbereich. Bei HIV-Infizierten sind die Herpesbläschen manchmal über größere Bereiche ausgebreitet. Bei stark immungeschwächten Menschen kommt es auch häufiger zu schweren Verläufen mit Befall innerer Organe oder des Gehirns. Dann kann Herpes lebensbedrohlich werden. Durch eine Herpes-Infektion steigt das Risiko, HIV weiterzugeben, denn die Bläschen enthalten das Virus in hoher Konzentration. HIV-Negative mit einer Herpesinfektion können sich leichter mit HIV infizieren, weil das Virus durch die geschädigten Schleimhäute leichter in den Körper eindringen kann.

Candidose/Pilzerkrankung

Eine Candidose ist eine Pilzerkrankung, die vor allem durch den weit verbreiteten Hefepilz Candida albicans verursacht wird. Sie wird auch Candida-Mykose oder Soor genannt. Pilze wie Candida albicans befinden sich auf der Haut und den Schleimhäuten jedes Menschen – das ist vollkommen normal. Manchmal nehmen sie aber überhand, zum Beispiel wenn die Abwehrkräfte des Körpers geschwächt sind. Bei Frauen kommt die Candidose häufiger vor als bei Männern. Betroffen sind vor allem die Schamlippen und die Scheide. Bei Männern befallen die Pilze vor allem die Eichel und die Vorhaut. Bei Menschen mit Immunschwäche, zum Beispiel durch HIV, können auch die Mund- und Rachenschleimhaut sowie die Speiseröhre befallen werden. Verursacht eine Pilzerkrankung Blutungen in der Scheide oder an der Vorhaut, ist das Risiko der Übertragung von HIV erhöht. HIV-Negative mit einer Candidose haben ein höheres Risiko, sich mit HIV zu infizieren.

Feigwarzen/HPV

Feigwarzen sind eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Es handelt sich um kleine warzenartige Wucherungen im Genital- und Analbereich, seltener auch im Mund. Verursacht werden sie von Humanen Papilloma-Viren (HPV). Davon gibt es sehr viele verschiedene Arten. Einige verursachen die Feigwarzen, andere sind maßgeblich an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und Analkrebs beteiligt. Bei Menschen mit HIV kommen HPV-Infektionen und Feigwarzen besonders häufig vor, und sie sind häufiger mit mehreren HPV-Typen gleichzeitig infiziert. Die Feigwarzen sind hartnäckiger und kommen vermehrt auch im Mund vor. Bei einer fortgeschrittenen HIV-Infektion wirkt möglicherweise die Behandlung schlechter. Außerdem steigt das Risiko von Anal- und Gebärmutterhalskrebs. Menschen mit HIV sollten sich deswegen mindestens einmal jährlich auf Vorstufen von Analkrebs untersuchen lassen beziehungsweise die Früherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs in Anspruch nehmen.

Tripper (Gonorrhoe)

Der Tripper ist eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Medizinisch wird er auch Gonorrhoe genannt. Verursacht wird die Krankheit von Bakterien, die als "Gonokokken" bekannt sind. Sie können alle Schleimhäute befallen, typischerweise die Harnröhre, aber auch den Enddarm und den Mund- und Rachenraum. Ein Tripper erhöht das Risiko einer HIV-Übertragung. Bei HIV-Positiven enthalten die entzündeten Schleimhäute besonders viele Viren. Das gleiche gilt für die Flüssigkeiten, die diese Schleimhäute absondern. Bei HIV-Negativen erleichtert die Entzündung dem Virus den Eintritt in den Körper.

Syphilis

Syphilis ist eine leicht übertragbare Krankheit, die von Bakterien verursacht wird. Früh erkannt, kann die Syphilis heutzutage mit Antibiotika gut geheilt werden. Wenn sie aber nicht rechtzeitig behandelt wird, kann sie schwerwiegende gesundheitliche Schäden nach sich ziehen. Die Syphilis wird auch Lues oder "harter Schanker" genannt. Bei Menschen mit HIV schreitet die Krankheit oft schneller voran. Bei ihnen bricht die Krankheit auch häufiger wieder aus, obwohl sie Medikamente dagegen erhalten haben. Außerdem fällt der Bluttest auf Syphilis bei Menschen mit HIV manchmal negativ aus, obwohl eine Infektion vorliegt. Nach einer Syphilis-Therapie muss bei HIV-Positiven noch regelmäßig ein Blutttest durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Syphilis wirklich dauerhaft erfolgreich therapiert wurde und nicht wiederaufflammt. Syphilisinfektionen werden von der Praxis bzw. dem Labor, in der sie festgestellt werden, an das Robert-Koch-Institut gemeldet, das die Verbreitung von Infektionskrankheiten in Deutschland überwacht. Der Name des Patienten wird dabei aber nicht genannt.

Mehr zum Thema lest ihr unter www.aidshilfe.de.

von DeutscheAIDS-Hilfe

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