Theater
Die Lücke 2.0 - Ein Hörstück von Nuran David Calis für das Schauspiel Köln
17.05.2020
Das Schauspiel Köln präsentiert am 9. Juni eine Fortsetzung von Nuran David Calis‘ Inszenierung "Die Lücke". Am Jahrestag des 2004 stattgefundenen Nagelbombenanschlags auf der Keupstraße hatte man ursprünglich eine Neubearbeitung der Inszenierung geplant. Covid-19 hat das Theater nun gezwungen, umzudenken und so kommt am 9. Juni "Die Lücke 2.0 – Ein Hörstück" zur Premiere.
In den letzten Jahren ist Deutschland von zahlreichen rassistischen Morden und Anschlägen, ob in Halle, Hagen, Chemnitz oder Kassel erschüttert worden und rechtes Gedankengut hat sich ausgebreitet, als hätte es den Zweiten Weltkrieg nie gegeben. Der NSU-Prozess fand nach fünf Jahren und einem seit letzter Woche veröffentlichten über 3000 Seiten umfassenden Schuldspruch ein Ende, mit nach wie vor vielen offenen Fragen.
In "Die Lücke 2.0" lässt das Schauspiel Köln die Vergangenheit Revue passieren, fragt, wie die Betroffenen der Keupstraße das NSU-Urteil wahrgenommen haben, wie der aktuelle Stand bezüglich des Mahnmals in Köln ist, dem geplanten Erinnerungs- und Lernort und wie es sich aktuell in Deutschland leben lässt.
Im Vorfeld findet vom 29. Mai bis Ende Juni die Ausstellung "Die Angehörigen" in einem digitalen Ausstellungsraum statt. Vom Fotografen Jasper Kettner in Zusammenarbeit mit İbrahim Arslan wurden Menschen portraitiert, die mit dem Verlust von Angehörigen oder Freund*innen durch rassistische Gewalt leben und durch die mangelnde Aufklärung dieser Morde zusätzliches Leid erfahren. Mit der Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland ein temporärer, dezentraler Gedenkort, der vom Kampf der Hinterbliebenen um Anerkennung und gegen das Vergessen erzählt.
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