Am kommenden Samstag, 7. März, starten die 41. Duisburger Akzente. Das Festival steht in diesem Jahr unter dem Thema "Glück" und setzt sich in rund 100 Veranstaltungen bis zum 29. März damit auseinander. Im Zentrum des Sparten übergreifenden Programms steht das "Akzente-Theatertreffen". Florian Götz ist 35 Jahre alt und arbeitet seit Oktober 2019 als Dramaturg am Theater Duisburg. Was es mit dem Theatertreffen auf sich hat und was das Publikum bei den eingeladenen Produktionen zu erwarten hat, hat er uns im Interview verraten.

Welche Funktion nimmst du beim Festival ein? Was sind deine Aufgaben als Dramaturg?
Als Dramaturg begleite ich unsere Eigenproduktionen, bin für die Presseberichterstattung zuständig, und habe mit der GLÜCKSTANKSTELLE mit jungen Spieler*innen unseres Ensembles eine interaktive Live-Performance in „Szene“ gesetzt, die vor allen Vorstellungen des "Akzente-Theatertreffens" stattfindet.

Was ist das Besondere am "Akzente-Theatertreffen"?
Das Theatertreffen hat eine lange Tradition: Seit über 40 Jahren sind jedes Jahr außergewöhnliche Inszenierungen der großen deutschsprachigen Schauspielbühnen zu Gast, in diesem Jahr das Berliner Ensemble mit PANIKHERZ und das Staatsschauspiel Dresden mit EIN SOMMERNACHTSTRAUM. Dazu kommen spannende Eigenproduktionen mit jungen Schauspieler*innen aus der Region und einige weitere Gastspiele und Koproduktionen. 

Wie setzt sich das Programm zusammen? Welche Themen werden in den Mittelpunkt gerückt und verhandelt?
Motto des Festivals ist 2020 das Thema „Glück“, das in allen Produktionen vom 7. bis 29. März ganz unterschiedlich betrachtet wird. Die Inszenierungen des Theatertreffens finden allesamt am Theater Duisburg statt – die großen Gastspiele im Großen Haus, die Eigenproduktionen im FOYER III, einer kleinen Studiobühne mit ganz besonderer Atmosphäre sowie in unserem Opernfoyer, das für das Stück BUNNY komplett umgestaltet wird.

Gibt es eine ganz bestimmte eingeladene Produktion, die du für das junge Publikum empfehlen würdest?
Im Grunde genommen ist jede Produktion des Theatertreffens gerade für ein junges Publikum spannend – ich könnte von allem lang und breit schwärmen. Ich versuch es mal in so kurz wie möglich:

Die großen Gastspiele PANIKHERZ und EIN SOMMERNACHTSTRAUM haben eine solche Energie und Magie, dass sie das Potential haben, jede*r, der/die zum ersten oder zweiten Mal ins Theater geht, mit der Magie des Theaters anzustecken. 

Ein ganz außergewöhnliches Theatererlebnis ist KLASSE GLÜCK – wenn Schulklassen bei einem Stück des Berliner Theater Strahl zu Gast sind, sind die danach immer völlig hin und weg. Die Abenteuer einer Schulklasse werden hier als Maskentheater gespielt, die Soundeffekte kommen vom Beatbox-Vize-Weltmeister Mando, der die ganze Zeit mit auf der Bühne ist. 

Gerade für Studierende ist EINER UND EINE spannend, eine urkomische Liebesgeschichte zweier junger Intellektueller, denen ständig der eigene Kopf und die persönlichen Dämonen (die live auf der Bühne stehen) beim verzweifelten Versuch, eine glückliche Beziehung zu führen, in die Quere kommen.

In BUNNY begibt sich eine sagenhaft talentierte 18-jährige Duisburgerin auf einen spannenden Road-Movie-Trip durch die dunklen Ecken Duisburgs – das Stück stammt übrigens von Harry-Potter-Co-Autor Jack Thorne. 

Rund 8 Kilometer läuft Schauspieler Jonas Schütte in 90 Minuten im Stück DER WEG ZUM GLÜCK, ohne auch nur einmal stehen zu bleiben – das ist ungefähr so viel, wie in dieser Saison Łukasz Piszczek pro Spiel für Borussia Dortmund läuft. Ob er auf dem Weg sein Glück finden wird?

In NAME: SOPHIE SCHOLL wird die Geschichte einer großen Widerstandskämpferin der Nazi-Zeit aus der Perspektive einer Namensvetterin in der heutigen Zeit erzählt.

Und schließlich, vor allen Vorstellungen gibt es am Theatereingang eine spannende interaktive Live-Performance: Über einen Kopfhörer können Gäste bei Mitgliedern unseres Jungen Ensembles in der GLÜCKSTANKSTELLE Glück auftanken.

Weitere Informationen und Karten unter duisburger-akzente.de.

Die drei eingeladenen Produktionen PANIKHERZ, BUNNY und EIN SOMMERNACHTSTRAUM werden von unserem youpod-Theaterreporter Marvin besprochen. Die Kritiken findet Ihr nach der jeweiligen Aufführung auf youpod.de/theaterfestivals.