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Asphalt Festival 2019 – Festivalleiter Christof Seeger-Zurmühlen im Interview

07.07.2019

Am kommenden Donnerstag, 11. Juli, startet das Asphalt Festival 2019. Das Festival versteht sich als Volksfestival der Künste, das die Bewohner*innen der Stadt mit Theater, Tanz, Musik, Literatur und bildender Kunst verführen und berühren will. Künstler*innen und Bürger*innen setzen sich mit urbanen Räumen auseinander und suchen nach neuen Blickwinkeln. Asphalt beleuchtet das Verhältnis zwischen Mensch und Stadt, Kunst und Raum und verhandelt es idealerweise neu. Christof Seeger-Zurmühlen ist vom ersten Festivaljahr 2012 an dabei und bildet gemeinsam mit Bojan Vuletić die Festivalleitung. In diesem Jahr findet die siebte Ausgabe von Asphalt statt. Was die Besucher*innen dieses Jahr erwartet und was sein ganz persönlicher Programmtipp für euch ist, hat er uns im Interview verraten.

Welche Funktion nimmst du beim Festival ein? Was sind deine Aufgaben als Festivalleiter?

Christof Seeger-Zurmühlen: Weil wir ein sehr kleines Festivalteam sind, mache ich eigentlich so ziemlich alles: Ich stelle gemeinsam mit Bojan das Programm zusammen, wähle Künstler*innen aus, suche Veranstaltungsorte, konzipiere künstlerische Arbeiten, versuche bei der Stadt, dem Land, verschiedenen Stiftungen und Sponsoren finanzielle Unterstützung zu bekommen. Zudem bin ich selbst künstlerisch involviert: Ich bin Theaterregisseur und zeige auf jedem Festival eine neue Arbeit. Während des Festivals mache ich aber auch mal so profane Dinge wie einen Künstler vom Flughafen abzuholen und ins Hotel zu bringen.

In wenigen Worten: Was ist das Besondere am Asphalt Festival?

Seeger-Zurmühlen: Asphalt ist interdisziplinär, ein Sommerfest der Künste: Es gibt Theater, Tanz, Konzerte, Ausstellungen, Performances, Poetry Slams – und das alles an ganz besonderen Orten, die in der Regel keine klassischen Theater- oder Konzerthäuser sind. Außerdem gehen wir rein in die Stadt, in den öffentlichen Raum.

Was für Stücke und Perfomances werden gezeigt? Welche Themen werden auf den Bühnen verhandelt?

Seeger-Zurmühlen: Asphalt zeigt zum einen internationale Gastspiele von renommierten Theater- und Performancegruppen und zum anderen Uraufführungen, die Künstler*innen extra für das Festival entwickeln und vom Festival koproduziert werden. Oft haben die gezeigten Stücke einen starken politischen Bezug und verhandeln auf der Bühne das, was gerade in der Gesellschaft hochaktuell ist. Dieses Jahr steht das Festival unter dem Motto „Human Being Human“. Was bringt Menschen dazu, sich unmenschlich zu verhalten? Und was bringt sie selbst unter unmenschlichen Bedingungen dazu, sich Empathie und Menschlichkeit zu bewahren?

Können auch 'Kulturbanausen' beim Festival ihr Glück finden?

Seeger-Zurmühlen: Asphalt steht für sinnliche Kunsterlebnisse, überraschende Perspektiven und neue Begegnungen. Und weil Asphalt im Hochsommer stattfindet, ist die Stimmung immer eine ganz besondere. Sehr entspannt, sehr schön. Asphalt ist ein Herzschlag-Festival, das die ganze Stadt mit Kunst flutet.

Was macht das Festival attraktiv für junge Menschen?

Seeger-Zurmühlen: Bei Asphalt kann man auch Festivalluft schnuppern, ohne sich eine Eintrittskarte zu kaufen. In unserem Biergarten asphaltParadies im Hinterhof des Weltkunstzimmers finden zu vorgerückter Stunde Nachtkonzerte statt – Livemusik bei freiem Eintritt unter freiem Himmel. 

Dein ganz persönlicher Programmtipp für Jugendliche und junge Erwachsene?

Seeger-Zurmühlen: Bei „Dead or Alive“ treten junge Autor*innen gegen Schauspieler*innen des Düsseldorfer Schauspielhauses zu einem gnadenlosen Poetry Slam Battle an. Die Autor*innen tragen ihre eigenen Texte vor, die Schauspieler*innen rezitieren klassische Werke verstorbener Poeten. Das Publikum muss dann entscheiden, was besser war: dead or alive?

Was für besondere Aktionen im Stadtraum wird es rund um das Festival geben?

Seeger-Zurmühlen: Während des Festivals stellt Asphalt an drei U-Bahnstationen Stadtklaviere auf und überlässt sie den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt zur freien Verfügung. Jeder kann sich an die Tasten setzen und ein bisschen Musik machen. Dieses Jahr stehen die Stadtklaviere an der Heinrich-Heine-Allee, am Oberbilker Markt und am Kirchplatz. Kommt doch einfach mal vorbei und werdet selbst Teil des Festivals!


Das Interview führte youpod-Theaterreporter Marvin.

von Marvin

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