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Jugend Presse Kongress vernetzt junge Menschen

11.03.2017

Der jugend presse kongress (jpk), der 153. seiner Art, fand vom 19. auf den 20. November 2016 in der Sanitätsakademie (kurz "SanAk") der Bundeswehr statt. Hierfür reisten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Freitagabend in München an. Organisiert hat dies die young leaders GmbH, die für ihre Akademien und Workshops bekannt ist. Das Programm bestand aus Workshops mit erfahrenen Journalisten und der Gelegenheit, das neu gewonnene Wissen in die Praxis umzusetzen. 
In diesem Rahmen wurden über den Verlauf zweier Tage zwei Imagefilme, eine Kongresszeitung und ein dokumentierender Internetauftritt produziert. Hierfür teilten sich die rund 120 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland in vier Gruppen auf. 

Als Frau in der Bundeswehr 

Ich war in der Workshopgruppe A und habe den ersten Imagefilm mitentwickelt. Zu Beginn wurden die Grundlagen des Videojournalismus erläutert: Wie führt man ein Interview? Worauf achtet man in der Anfangssequenz? Und wie lässt sich ein historischer Beitrag interessant gestalten? 

Interessant war die Idee, einen Chor zusammenzustellen, der das Video musikalisch unterlegte. Nach dieser schnellen Runde bildeten sich Interessengruppen heraus: Die, die eher vor der Kamera standen wollten, am Skript arbeiten oder das Interview mit dem Generalstabsarzt Dr. Gesine Krüger führen. Als Leiterin der Sanitätsakademie übernimmt sie eine koordinierende Aufgabe und ist gleichzeitig das Aushängeschild der Institution. Sie ist die dritte Frau in der Bundeswehr, die zu diesem Rang befördert wurde. Verständlich ist, dass sich vor allem die Schülerinnen unter uns für diesen stereountypischen Berufsweg interessierten. Noch ist sie oft die einzige Frau unter Männern, doch vielleicht ändert sich das in Zukunft.
Zu ihrer Karriere nimmt sie folgendermaßen Stellung: "Im Laufe der Jahre habe ich mich weiterentwickelt. Mut und Bereitschaft, etwas Neues anzufangen, waren dabei sehr wichtig. Durch meine gesammelten Erfahrungen habe ich einen Überblick über den ehemaligen und aktuellen Sanitätsdienst gewinnen könnnen." Im Laufe ihres militärischen Werdegangs beobachtete sie, wie sich das Personal der Bundeswehr seit Arbeitsbeginn halbierte und alle Berufsbereiche Frauen zugänglich gemacht wurden. Außerdem merkt sie an, dass das Geschlecht der Soldaten keine große Rolle spielt. Und solchen, die an einer Karriere interessiert sind, rät sie, sich neben der beruflichen Qualifikation auch seiner Rolle als Soldat bewusst zu werden. 

Als Soldat in der Sanitätsakademie 

Als angehender Sanitäter oder Arzt der Bundeswehr nimmt man sich der Versorgung und dem Schutz der Gesundheit von Kameraden an. Man wird auf Einsätze vorbereitet und durchläuft die gleichen Trainings wie Berufssoldaten. Es kann zum Bespiel jeder Sanitäter mit der Waffe umgehen. Daneben wird in der SanAk nach neuen Möglichkeiten im Sanitätsdienst geforscht. Es befinden sich rund 20 000 Soldaten im Sanitätsdienst, der sich aus den Bereichen der Humanmedizin, Zahnmedizin, Pharmazie und Veterinärmedizin zusammensetzt. Berufsperspektiven gibt es in allen Bereichen. Wichtige Voraussetzungen sind der Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft und das Mindestalter von 17 Jahren. Mit dem (Fach-)Abitur kann die Offizierlaufbahn angestrebt werden, was ein Studium erfordert. Zurzeit sind etwa 400 Soldaten und Soldatinnen in der Sanitätsakademie beschäftigt. "Jeder Soldat sei am Ende seiner Laufbahn besser qualifiziert als am Anfang", weiß Karriereberater Marc Repkow.

Als Teilnehmer auf dem Kongress 

Auf dem Kongress wurden solche Karrierefragen persönlich von den anwesenden Vertretern der Sanitätsakademie beantwortet. Dafür liefen alle am gleichen Tag die sogenannte "Medienbörse" durch, aber auch im "Audimax" informierten die Referenten in Vorträgen. Die Dokumentation dessen machte die wesentliche Redaktionsarbeit aus. Verständlich, wenn das Thema des Kongresses "Sanitätsdienst der Bundeswehr – Perspektiven für junge Leute" lautet. Ich empfand die Auseinandersetzung mit Karriereperspektiven der Bundeswehr als sehr interessant, obwohl ich einen anderen Karriereweg einschlagen werde. Einige könnten sich eine Karriere in der Bundeswehr vorstellen, andere blieben unüberzeugt. Doch die Teilnahme bezweckte nicht nur die alleinige Auseinandersetzung mit den Karrieremöglichkeiten der Bundeswehr, sie hat uns auch Anlass zum Nachdenken gegeben.  

Auch wenn man kein großer Unterstützer der Bundeswehr war konnte man seine Perspektive bewahren, um über die Inhalte zu berichten: Als Teilnehmer ging man neugierig und kritisch an die Themen heran. Klar ist, dass es zwei ausgefüllte Tage waren, von denen jeder Teilnehmer profitieren konnte. Zeitlich war es möglich, die Themen auszuschöpfen, jedoch verteilte sich der Arbeitsaufwand unterschiedlich auf die Aufgabenfelder: Die Videogruppe war am meisten ausgelastet, während die Printgruppe relativ zügig mit ihren Beiträgen fertig wurde. 

Die Menschen, die ich auf der Akademie kennengelernt haben, besaßen alle eine Gemeinsamkeit: Ob in der Schülervertretung, Kirchengemeinde oder Sportgruppe – sie sind alle engagiert. Deswegen gab es immer Gesprächsmaterial, da ähnlich Gesinnte aufeinander trafen. Deswegen bleibt der Kontakt auch nach der Akademie bestehen. In den Worten des Geschäftsführers Dipl. Psychologe Reinhard Werner betrieben wir alle "Networking" und schufen auf diese Weise einen Mehrwert, der nur durch die Teilnehmer selbst gebildet und durch den Kongress ermöglicht wurde. 

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen der young leaders GmbH sowie das Programm des jugend presse kongress können unter www.young-leaders.net eingesehen werden. Bewerbungen werden meistens bis zu zwei Wochen vor Austragung angenommen. 

von CheshireCat

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