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Kriegsende: Schüler gedenken Aktion Rheinland

17.04.2015

Vor 70 Jahren wurde Düsseldorf von den Nazis befreit. Dass die Stadt nicht völlig zerstört wurde, ist der Widerstandgruppe "Aktion Rheinland" zu verdanken. Daran wurde im Franz-Jürgens-Berufskolleg in Bilk erinnertet. Neben OB Geisel und dem Sohn des Widerstandkämpfers Andresen standen auch viele Schüler auf der Bühne. Das Kriegsende in Düsseldorf und die Aktion Rheinland sind für einige Schüler der Stadt Alltag. Ihre Schulen sind nach Widerstandkämpfern benannt, die Düsseldorf 1945 vor der Zerstörung bewahrten: Theodor Andresen, Aloys Odenthal, Franz Jürgens. Deswegen standen auch viele dieser Schüler auf der Bühne, als im Franz-Jürgens-Berufskolleg am Donnerstag an das Kriegsende vor 70 Jahren gedacht wurde. "Stolz auf Theodor Andresen" Eine Schülerin und ein Schüler der Theodor-Andresen-Förderschule erzählten von ihrer Projektwoche. In der beschäftigten sie sich mit Kindern im Krieg und der Widerstandgruppe "Aktion Rheinland". "Wir sind stolz, dass wir den Namen Theodor Andresen tragen dürfen", sagten sie. Im Foyer des Berufskollegs stellten sie die Ergebnisse der Projektwoche aus. "Flüchtlinge sind mutig" Über Mut sprachen Schüler des Franz-Jürgens-Berufskollegs. In ihren Gedichten erklärten sie, es sei nicht immer leicht, mutig zu sein, aber es mache stolz und glücklich. Mutig seien Menschen, die gegen den Strom schwimmen. Mutig seien Flüchtlinge, die in einem kleinen Boot von Afrika nach Europa fahren, die mit 16 Jahren ihre Heimat verlassen. Die Dritt- und Viertklässler der Aloys-Odenthal-Grundschüler stellten die Aktion Rheinland vor. Sie erinnerten daran, dass die elf Widerstandkämpfer die Stadt zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor weiterer Zerstörung bewahrten. Sie verhandelten mit den amerikanischen Truppen und sagten, Düsseldorf ergebe sich ohne Widerstand. Fünf Widerstandkämpfer, darunter Andresen und Jürgens, wurden verhaftet und wegen Kriegsverrats auf dem Hof der Berufsschule an der Färberstraße erschossen. CD für den Oberbürgermeister Oberbürgermeister Thomas Geisel dankte bei der Gedenkveranstaltung den USA für die Befreiung Düsseldorfs. Er machte deutlich, dass es gerade heute wichtig ist, laut gegen Rassismus zu sein, weil wieder rechte Parolen gerufen werden. Geisel erhielt auf der Bühne die CD "Aktion Rheinland". Dieses Musikprojekt hat die Enkelin Theodor Andresens, Jeanne, mit Freunden umgesetzt. 21 Düsseldorfer Bands von den Toten Hosen, über Broilers, Blumio, JayJay, 95er bis Kopfecho steuerten Lieder zum Thema Widerstand bei. Die CD wird kostenlos verteilt – aber nur an Oberstufenschüler. Die CD wird bei einem Konzert am Freitag, 19 Uhr, im Haus der Jugend präsentiert. Es treten auf: Kopfecho, Grischa, Er France und JayJay. Ein Lied der CD präsentierte die Band Heavy Gummi mit dem Rapper Mindixx ebenfalls auf der Bühne: "16. April", das Datum des Kriegsendes. "Die Nazis kommen zurück" Theodor Andresens Sohn, Jeannes Vater, hielt bei der Gedenkveranstaltung eine emotionale Rede. Er erzählte, wie sein Vater am 16. April 1945 beim Frühstück erfuhr, dass die US-Truppen in Erkrath seien. Er verabschiedete sich mit den Worten "Es ist Zeit für mich zu gehen" – und kam nicht wieder. Zurück blickt Dieter Andresen aber nur kurz. Er habe sich als Jugendlicher nicht vorstellen können, dass die Nazis zurückkommen, seine Mutter schon. Sie habe Recht gehabt und Dieter Andresen nennt dafür viele Beispiele von der Mordserie des NSU über Pegida-Demos bis zum Oktoberfestattentat. Er wirft den Ermittlungsbehörden Versäumnisse vor. Den rechtsextremen Hintergrund der Taten wollte niemand wahrhaben. "Wir müssen kritisch hinterfragen", mahnte er. Weitere Termine zu 70 Jahren Kriegsende in Düsseldorf

von youpod

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