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Ich bin dann mal weg – Detta in Australien

08.12.2014

Detta, 19, hat es gemacht und war acht Monate in Australien. Sie wählte die Möglichkeit von "Work and Travel", eine Mischung aus Arbeiten und Reisen. Gedacht war es zur Vorbereitung auf ein Englischstudium. Heute studiert sie Musikwissenschaften. Warum für Detta die Erfahrung trotzdem wertvoll war, erzählt sie im Interview. Detta – mehr "Work" oder mehr "Travel"? Mehr Travel, muss ich zugeben. Aber ich habe mich bemüht, eine Balance zu finden zwischen Arbeiten und Spaß haben. Anfangs bin ich einfach nur durchs Land gereist, aber dann wurde das Geld knapp. Da blieb mir ja nichts anderes übrig, außer arbeiten zu gehen. Was war der größte Schock, den du bei deiner Ankunft hattest? Die Wärme und insgesamt die Umstellung auf eine neue Kultur waren schon nicht ganz einfach. In Australien ist die Mentalität eine andere als in Deutschland, viel lockerer. Was hat dir am meisten gefehlt? Meine Familie und Freunde natürlich, meine Katze (lacht), aber auch die Freiheiten, die ein Zuhause mit sich bringt. Daheim kann ich einfach an den Kühlschrank, wenn ich Hunger habe, und mir etwas machen. In den Hostels, in denen ich übernachtet habe, war alles klar geregelt. Die Küche durfte nur zu bestimmten Zeiten genutzt werden. Ich war in der Hinsicht schon eingeschränkt. Welche Freiheiten hattest du denn, die du Zuhause nicht hattest? Wenn ich nicht gearbeitet habe, konnte ich einfach machen, was ich wollte. Ich musste nicht im Haushalt helfen oder irgendwelche anderen Sachen erledigen. Ich konnte durch die Stadt laufen, Menschen kennenlernen und mich mit anderen Backpackern austauschen. Ich habe es sehr genossen, keinen durchstrukturierten Alltag zu haben. Wann war dir klar, dass es ins Ausland geht? Ich wollte nach dem Abitur nicht direkt wieder in den Lernzwang einer Ausbildung oder eines Studiums. Ich brauchte einfach eine Pause. Also hab ich mir überlegt, "Work and Travel" zu machen. Da ich gut Englisch kann und ich nicht in Europa bleiben wollte, wurde es dann letztendlich Australien. Wie lange hat die Vorbereitung gedauert, und auf was musstest du dabei achten? Insgesamt sollte man sich gut ein Jahr vor der Abreise Gedanken machen. Je nach Land braucht man Visa oder Impfungen. Dann muss man sich um Flüge kümmern, um die Unterbringung und auch, wie lange man im Ausland bleiben will. Man kann das Ganze natürlich auch durch eine Organisation planen lassen, ist dann aber eingeschränkter. Man muss zum Beispiel eine gewisse Anzahl Jobs haben, sonst wird man nach Hause geschickt. Was hat dir dein Auslandsaufenthalt am meisten gebracht? Für mich persönlich sehr viel. Ich bin selbstständiger geworden, habe eine Menge Erfahrungen gemacht, die ich zuhause nicht gemacht hätte. Allein durch die ganzen verschiedenen Leute, die man in den Hostels trifft, und sich ihre Erlebnisse anhört. Ich musste auch lernen, mich an die Kultur anzupassen. Das hat mich schon geprägt. Würdest du so einen Aufenthalt weiterempfehlen? Grundsätzlich ja, aber es kommt natürlich darauf an, was man damit erreichen möchte. Will man damit seinen Lebenslauf aufbessern oder Eindruck machen, dann ist es vielleicht nicht ganz so nützlich. Aber um zu reifen und erwachsener zu werden, ist "Work and Travel" eine tolle Möglichkeit.

von yvonne.dan

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