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Freundschaft über Grenzen

28.05.2013

50 Jahre ist es her, dass Deutschland und Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg Freundschaft schlossen. Was die Staatsoberhäupter mit einem Vertrag besiegelten, entwickelte sich auch bei den Menschen der beiden Länder, so wie bei Camille und Paul beim Schüleraustausch. Ein Mittag im Düsseldorfer Rathaus. Der Empfangssaal ist gefüllt mit Schülerinnen und Schülern, die wild durcheinanderreden. Am Rednerpult steht neben Düsseldorfs Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann eine Dolmetscherin, die jedes Wort der Politikerin in die französische Sprache übersetzt. Unter den Schülern sitzt Camille Caradeuc. Die 14-Jährige stammt aus der kleinen 5000-Seelen-Gemeinde Saint-Pierre-en-Faucigny in den französischen Alpen nahe der Schweizer Grenze. Schon zum dritten Mal ist sie in Deutschland, Düsseldorf ist aber eine Premiere: "Ich war schon in Stuttgart und Freiburg, in Düsseldorf bin ich zum ersten Mal", erzählt Camille. Vierter Schüleraustausch Die Schülerin nimmt am Schüleraustausches des Marie-Curie-Gymnasiums in Gerresheim teil. Bereits zum vierten Mal findet dieses Projekt gemeinsam mit der Partnerschule in Saint-Pierre-en-Faucigny statt. Dort lernen die Schüler im Unterricht Deutsch, die Gerresheimer wiederum lernen Französisch. Jeweils eine Woche verbringen die Gruppen dann im jeweils anderen Land, um die unterschiedlichen Kulturen hautnah zu erleben. "Das ist ein ganz schönes Kontrastprogramm", erklär Karola Kluge-Nimmack, die Französisch-Lehrerin und Organisatorin der deutschen Schulklasse. "Das kleine Dorf in Frankreich und die deutsche Großstadt sind natürlich völlig unterschiedlich." Einer ihrer Schüler ist Paul Pietrek. Paul besucht die achte Klasse am Marie-Curie-Gymnasium. Seit der sechsten Klasse lernt er Französisch. Bereits im vergangenen Jahr ist er gemeinsam mit den anderen Düsseldorfern nach Frankreich gefahren, da hatte er gerade einmal zwei Jahre Französisch-Unterricht erlebt. Ein Problem war das aber nicht: "Die Sprache ist gar kein Hindernis, wir haben uns gut verstanden", erzählt der 13-Jährige von seinen Erlebnissen in Frankreich. "Es gibt gar keine Unterschiede zwischen den Jugendlichen hier und denen in Frankreich." Erinnerungen an Frankreich An die Zeit dort kann er sich noch gut erinnern: "Das Dorf ist wirklich sehr klein aber die Schule dort ist sehr modern und gut ausgestattet, es gibt sogar eine Kletterwand." Nur dass deutlich später zu Abend gegessen wird, war für Paul ein wenig gewöhnungsbedürftig. Für den Französisch-Unterricht hat Paul sich entschieden, weil seine Tante in Frankreich lebt, die er schon einige Male besucht hat. Auch Camille hat Verwandte in Deutschland: "Meine Oma wohnt in Roggenburg", erzählt sie. Ob die beiden in Zukunft noch mehr mit dem Austauschland zu tun haben werden, wissen sie noch nicht. Was sie aber wissen ist, dass die deutsch-französische Freundschaft mehr ist als nur ein 50 Jahre alter Vertrag.

von Kai-Inboden

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