Düsseldorfer Jugendportal

Sprich über deine Stadt!

415 640 1000 1000 1000

Hauptschüler drehen Mobbing-Film

30.01.2012

  • Filmmuseum_Mobbing_Film_Bernburger_Strasse_1.jpg - Hauptschüler drehen Mobbing-Film - jt

  • Filmmuseum_Mobbing_Film_Bernburger_Strasse_2.jpg - Hauptschüler drehen Mobbing-Film - jt

  • Filmmuseum_Mobbing_Film_Bernburger_Strasse_4.jpg - Hauptschüler drehen Mobbing-Film - jt

Beleidigungen, Gewalt und Unterdrückung. Mobbing ist an vielen Schulen Alltag. Eine Düsseldorfer Hauptschule hat nun einen Film zum Thema gedreht. Solche Szenen kennt die Hauptschule Bernburger Straße aus Eller sonst nicht: Eine Schülergang bricht ins Rektorzimmer ein, erpresst von Fünftklässlern Geld und bedroht einen Jugendlichen mit einem Messer. Doch genau das passierte im vergangenen Jahr auf den Gängen der Schule und auf dem Pausenhof – für ein Filmprojekt. "Mobbing? Wir sind erwachsen!" 15 Schüler der zehnten und elften Klasse haben mit dem Filmmuseum den Film "Achtung Mobbing – Kamera läuft" gedreht. Das Drehbuch haben sich die Jugendlichen selbst ausgedacht. Und sie sind in die Rollen der Gang und der Mobbing-Opfer geschlüpft. Kilian Gille spielte einen der Täter. Der 17-Jährige findet, die Rolle passe zu ihm, weil er manchmal chaotisch sei. Mit Mobbing will er ansonsten nichts zu tun haben. "Das ist bei uns kein Thema mehr", bestätigt auch sein Freund Monir Mameh. "Früher schon, aber jetzt sind wir erwachsen", sagt der 16-Jährige, der in dem Film einen Schüler spielt, der die Augen vor den Übergriffen verschließt. Seit April drehten die beiden mit ihren Mitschülern. Das Projekt hat ihnen Spaß gemacht, war aber auch anstrengend. Die 13 Jungen und zwei Mädchen trafen sich einmal die Woche für 90 Minuten. In der Zeit mussten sie planen, kreativ sein, schauspielern. "Und wir mussten darauf achten, die gleichen Hosen und Shirts wie in der Vorwoche anzuziehen", erinnert sich Monir, "damit das im Film nicht seltsam aussieht." Hilfe von Profis Die Hauptschüler erhielten bei ihren Dreharbeiten Unterstützung von zwei Profis: Hanno Friedrich ("Sechserpack", "Balko", "Tatort") und Tom Barcal ("Alarm für Cobra 11", "Tatort", "Alles was zählt") spielten zwei Lehrer. „Von denen haben wir gelernt, ernst zu bleiben“, erzählt Kilian. Trotz des ernsten Themas gar nicht so einfach, wenn die Kamera läuft "Ich habe mich ständig verfolgt gefühlt", erinnert sich Maximilian Wehmann. Der 17-Jährige spielt das Mobbing-Opfer, gehörte aber zu Filmbeginn zur Schülergang. Als diese anfing, Jüngere zu erpressen, vertraute er sich seinem Lehrer (Tom Barcal) an. Das bekam die Gruppe mit und schoss sich auf Maximilian ein. Er wurde beim Sportunterricht gefoult, einer der Täter (Kilian) pinkelte in der Umkleidekabine auf sein T-Shirt, ein anderer bedrohte ihn mit einem Messer und filmte die Szene mit seinem Handy. Erst als sein Lehrer das Handyvideo sah, konnte er seine Kollegen zum Handeln überreden. Doch da war es schon zu spät. Die letzte Szene des Films zeigt Maximilian an den Gleisen eines S-Bahnhofs. Ein Zeichen für andere Schüler Der Film zeigt also, dass sich auch Lehrer nicht immer richtig verhalten. Trotzdem rät Kilian Mobbing-Opfern, sich sofort anderen Menschen anzuvertrauen. Die Schüler möchten mit ihrem Film ein Zeichen setzen und andere Jugendliche aufklären. Das Filmmuseum reicht "Achtung Mobbing – Kamera läuft" deswegen beim Schulministerium ein. Er soll künftig als Unterrichtsmaterial dienen.

von jt

Kommentar verfassen

Bitte fülle alle Felder aus die mit * markiert sind.