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Mobbing als Martyrium - Fachleute tauschen sich aus

01.12.2010

"Mobbing bei Kindern und Jugendlichen" - zu diesem Thema haben sich am Mittwoch 195 Pädagogen, Psychotherapeuten, Kinderärzte und weitere Fachleute im LVR-Klinikum in Düsseldorf getroffen. Mobbing ist vor allem an Schulen weit verbreitet. Erwachsene bekommen oft nichts davon mit, dass die Schule für viele Jugendliche zum Martyrium wird. Sie müssen verbale Attacken, soziale Ausgrenzung und körperliche Angriffe aushalten. Meist sind es Jungen, die durch Mobbing Stärke demonstrieren wollen. Sie wollen soziale Macht in der Klasse gewinnen. Sie zeigen ihre Aggressionen offen. Mädchen nutzen subtilere Formen wie Manipulation, Gerüchte verbreiten und soziales Ausgrenzen. Mobben fängt schon früh an. Selbst in der Grundschule hat Privatdozentin Mechthild Schäfer vom Institut für Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München dieses Verhalten bereits beobachtet. Die Mobbing-Opfer Sobald Erwachsene Mobbing merken, müssen sie eingreifen. Da waren sich die Fachleute einig. Denn je länger es andauert, desto größer sind die körperlichen oder seelischen Probleme. Opfer werden nach den Erkenntnissen besonders die Jugendlichen, die sozial schwach positioniert sind. Keine Gründe sind Zurückgezogenheit oder körperliche Schwäche. Gemobbte Schüler sprechen ungern darüber, was ihnen angetan wird. Nur die Hälfte erzählt ihren Eltern davon. Betroffene glauben nämlich meist nicht, dass sich ihre Situation ändern könnte. Doch das stimmt nicht. Da sind sich die Fachleute ebenso einig. Die Lösungen Allerdings diskutieren die Fachleute darüber, ob es überhaupt hilft, wenn sie Projekte an Schulen durchführen, die direkt und ausschließlich auf Mobbing abzielen. Denn dann wird das Opfer als Opfer dargestellt und kommt aus der Rolle unter Umständen nur schwer wieder raus. Lehrer sollten vor allem daran arbeiten, dass es gar nicht erst zum Mobbing kommt und den Zusammenhalt in der Klasse verbessern. Wenn es dennoch zu Mobbing kommt, müssen sie eingreifen und dabei nicht nur das Opfer, sondern auch die Klasse, die Schule, Eltern und soziale Einrichtungen im Umfeld der Schule mit einbeziehen. Selbst können Opfer ihre Situation selten ändern. Lehrer müssen also ebenso daran arbeiten, dass sich Schüler ihnen mitteilen und sie so gemeinsam das Mobbing beenden können. Eine positive Beziehung ist entscheidend.

von youpod

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