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Demo-Schilder und Antirassismus: Was wir besser machen können

20.02.2024

Die Schilder auf den AfD-Demos waren ein wichtiger Teil der Proteste. Viele Menschen haben sich kreativ ausgelebt oder lustige Sprüche ausgedacht. Doch mit manchen Sprüchen hat Aktivistin Yousra (30) ein Problem. Zum Beispiel mit diesem: "AfD-Verbot, weil ich Döner mag". Wir sprachen mit Yousra über die Sprüche und wie wir alle besser gegen Rassismus kämpfen können.

Menschen dürfen nur bleiben wenn sie nützlich sind?

Yousra findet, dass in dem lustig gemeinten Spruch unterschwellig rassistische Gedanken reproduziert werden. "Das Existenz- oder Bleiberecht von Menschen darf nicht an eine Nützlichkeit geknüpft werden", erklärt sie. 

Unsere Redaktion ist auf Yousra aufmerksam geworden, nachdem sie einen Beitrag auf Instagram zu dem Thema veröffentlichte. In dem Post wollte sie ihre Gefühle möglichst konstruktiv nach Außen tragen, damit viele Menschen ihre Gedanken nachvollziehen können. Sie engagiert sich außerdem politisch bei den Grünen und war bei youpod aktiv.

Antirassismus heißt, sich selbst zu hinterfragen

"Wir wurden alle rassistisch sozialisiert", betont Yousra. Um also diese Gedanken aufzubrechen, müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Es ist dabei wichtig, die Betroffenen nicht aus dem Diskurs auszuschließen und Menschen mit Migrationsgeschichte zu fragen, was sie konkret brauchen. "Wichtig ist dabei, die Privatsphäre der Menschen zu respektieren. Es ist nicht die Aufgabe von People of Color, Aufklärungsarbeit zu betreiben", sagt die Aktivistin. 

Als Beispiel nennt sie den Jahrestag des rassistischen Anschlags in Hanau. "Da kann man betroffene Menschen fragen, ob es ihnen gut geht oder ob man Redebedarf hat. Solche Tage können wirklich nicht einfach sein, weil man daran erinnert wird, dass es einen selbst hätte treffen können", erklärt Yousra. 

Position gegen Rechtsextremismus zeigen ist dennoch wichtig

Sich selbst zu hinterfragen ist häufig schwerer und aufwändiger, als auf eine Demo zu gehen. Dennoch macht Yousra deutlich, dass die Demos sehr wichtig und grundsätzlich richtig sind. "Es ist super wichtig, dass so viele Leute sich klar gegen Rechtsextremismus positioniert haben. Das darf man nicht unterschätzen", sagt sie.

Und jetzt?

Wenn dich das Thema nachdenklich stimmt, können wir dir unseren Beitrag zum Black History Month ans Herz legen. Hier gibt es einige Tipps zu Büchern, Social-Media-Accounts und Medien.


von Ari, Athina, Vivian

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