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Jugendliche diskutieren beim Jugend-Dinner über ihre Proteste

10.10.2019

Falafel und alte weiße Männer: Beim Jugend-Dinner am Montag im Café Eden am Jungen Schauspielhaus aßen Jugendliche gemeinsam und tauschten sich aus. Das Jugendinformationszentrum zeTT und das Junge Schauspielhaus hatten den Abend organisiert.

Und nicht nur Jugendliche kamen zum Diskutieren zusammen, auch Erwachsene nahmen an dem Abend teil. Es gab ein veganes Dreigang-Menü und vor jedem Gang erzählten junge Aktivisten etwas über sich und wofür sie sich einsetzen. Jeder von ihnen brachte ein Thema mit, worüber die Gäste diskutierten.

Klimaschutz zur Kürbissuppe

Beim ersten Gang, einer Kürbissuppe hielt die Schülerin Merle Tennie, die aktiv bei Fridays For Future ist, eine Rede. "Sind die Maßnahmen der Politik zum Klimaschutz aktuell ausreichend?", fragte sie. Die meisten waren sich schnell einig, dass sie zu wünschen übrig lassen. "Es ist viel zu einfach, umweltschädlich zu leben", sagte eine Studentin. "Plastiktüten sind zum Beispiel nicht verboten, sondern für wenig Geld zu kaufen."

"Die Politik muss mehr Druck machen", sagte ein Klimaaktivist "Die Menschen ändern sich nicht von allein." Die meisten der Jugendlichen waren unzufrieden mit dem neuen Klimapaket der Bundesregierung.

Falafel mit Hambacher Forst

Als Falafel mit Tomatensauce serviert wurde, stand Dominik Dörr auf. Er war Aktivist im Hambacher Forst. Dörr erzählte, wie er mit den anderen Aktivisten verhaftet wurde, weil er sich gegen die Abholzung des Waldes für Braunkohle gewehrt hatte.

Die Themen Polizeigewalt und ziviler Ungehorsam standen im Raum. Vor allem die Jüngeren fanden, dass es in Ordnung sei, wenn man sich in Grauzonen bewegt, um zu erreichen, was man möchte. "Aber bei Gewalt hört der zivile Ungehorsam auf", sagte eine Studentin. Man müsse da klare Grenzen setzen.

Schokolade und alte weiße Männer

Vor dem Nachtisch spielte die Kölner Trommlergruppe "Marakatu" traditionelle brasilianische Protestlieder. Beim Nachtisch, einer Mousse au Chocolat, wurde die Diskussion dann hitziger. Als das ehemalige Jugendratsmitglied Yousra El Makrini fragte, was man tun könne, um die Politik jünger zu machen und vorher von "alten weißen Männern" sprach, fühlte sich ein älterer Herr sehr angegriffen.

Er warf ihr vor, durch diesen Begriff zu generalisieren. "Sie spalten damit die Jugend von älteren Generationen ab", sagte er. Viele der jüngeren Anwesenden wollten ihn beruhigen. Schnell hatte man das brennendere Thema zum Dessert gefunden: statt "Politik jünger machen" war es "Alte weiße Männer". Die Gäste tauschten sich aus, für was der Begriff steht und ob man ihn verwenden dürfe. 

Nach dem Dessert stellte sich Veronika Gerhard vor. Sie ist die neue Leiterin des Café Eden. Das Café Eden ist ein Angebot des Jungen Schauspielhauses. Es ist ein gastfreundlicher Ort der Verständigung, der gesellschaftlichen Debatten und der neugierigen Begegnung mit Künsten und Kulturen.

Leiterin Gerhard will den Ort der Kunst und des Austauschs erhalten. Das Café Eden soll eine Zukunftswerkstatt sein, wo viele kreative Ideen einen Platz finden. Sie lud alle Jugendlichen ein, dort montags zusammenzukommen.


von Nils

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