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Tae Tu Urban Ink and Art — Tätowieren als Kunst

04.09.2017

Es ist warm in der Halle des Boui Boui Bilk, im Hintergrund läuft Rockmusik und Hip-Hop, aber was am meisten auffällt sind die Geräusche der Tattoo-Nadeln. Ein lautes Summen hallt aus allen Ecken. Am ersten September-Wochenende fand im Boui Boui Bilk in Düsseldorf das "Tea Tu Urban Ink and Art Festival" statt. Eine Art Messe mit Tätowierern, die ihr Handwerk als Kunst verstehen und ihren eigenen Stil haben.

In der Halle des ehemaligen Industriegeländes haben sie ihre Stände aufgebaut. Während gegen 12 Uhr schon die ein oder anderen da waren, wurde es mit der Zeit immer voller. An den Ständen standen so gut wie überall Leute und schauten sich die Motive an. Andere wiederrum hatten sich schon ein Motiv ausgesucht und bekamen es nun unter die Haut.

Große Tattoos wurden kaum gestochen, außer man hatte schon vor der Messe einen Termin ausgemacht. So kam es, dass hauptsächlich kleinere Tattoos unter die Haut kamen. Aber selbst hier musste man sich ranhalten. Hatte man Glück, konnte man sich direkt tätowieren lassen, Wartezeit von 3 bis 4 Stunden gab es allerdings auch. Und auf Geld war man sowieso angewiesen. Als Beispiel: Eine Handgroße Rose in schwarz hätte 100 Euro gekostet.

Gab es gerade nicht viel zu tun, wurde gezeichnet, neue Motive, neue Ideen. So tat es auch Sergy aus Irland. Auf die Frage was er denn da zeichne, antwortete er auf Englisch. Er zeichnete ein Krokodilmaul auf einen, so sah es zumindest aus, Pizzakarton. Er fuhr fort wie gut es ihm hier gefalle. Neben Sergy aus Irland waren Künstler aus Frankreich, Polen und der Türkei da.

Trends kommen und gehen

Hier findet eine Vernetzung der Szene statt, auch wenn der Großteil der Künstler aus Deutschland und vor allem aus der Umgebung rund um Düsseldorf kam, wie aus Dortmund, Oberhausen oder Duisburg, kann man sich gut ein Bild von den aktuellen Trends machen. Einige Künstler hatten Schriftzüge als Motive ausgelegt, diese gelten aber mehr oder weniger als Normalo-Tattoo und erfreuen sich daher nicht einer großen Beliebtheit. Trends kommen und gehen.

Ein neuerer Trend ist Watercolor. Bei dieser Stilrichtung gibt es keine Linien. Die Farben sind Bunt und sehen verwischt aus, aber das Motiv soll gut zu erkennen sein. Kommen wir aber auf die Besucher zurück. Ihnen wurde nicht nur jede Menge Motive, Stile und Tattoos geboten. Bei angenehmen Wetter konnte draußen etwas gegessen werden, Foodtrucks wurden aufgestellt.

Drinnen wurde T-Shirts angeboten, aber auch Pflege-Produkte für Tattoos. Man konnte sich rund um das Thema informieren, auch wenn die meisten Besucher so aussahen, als kennen sie sich bereits damit aus. Tattoos wohin man sieht. Bei einigen waren es ein oder zwei Tattoos, bei anderen wusste man gar nicht, wo da noch etwas hinpassen sollte.

Die Besucher waren zu einem großen Teil jung. Über 18, klar, aber auch nicht viel älter. Insgesamt war die Messe kinderfreundlich, einige Kinder liefen mit ihren Eltern herum, es ging alles sehr freundschaftlich zu. Und bewaffnet mit etwas Geld konnte man mit einem neuen Kunstwerk unter der Haut wieder nach Hause gehen. 

von Jonathan

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