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50 Jahre Kunstverein und Kunsthalle — So ging es in der Zeit nach dem Krieg weiter

07.07.2017

Kunst und gerade Kunstausstellungen scheinen für Jugendliche nicht immer im Vordergrund des Interesses zu stehen, doch die Geschichte rund um Düsseldorf, Deutschland und den europäischen Raum beeinflussen auch heute noch das Leben. Auch das von Jugendlichen. Zum 50. Jahrestag des Bestehens des Kunstvereins und der Kunsthalle am Grabbeplatz – das Gebäude wurde 1967 fertiggestellt – werden nun zwei Ausstellungen gezeigt. 

Die beiden Ausstellungen legen ihr Hauptaugenmerk auf die 1970er Jahre. Es war ein vielseitiges Jahrzehnt, das zum Ende hin immer düsterer wurde.

Der Kunstverein zeigt euch das Projekt Asymmetrische Architexture — Lektüre zur Nachkriegsgeschichte des Kunstvereins. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges öffnete der Kunstverein seine Tore in der Ruine der alten Kunsthalle. Auch darum geht es in der Ausstellung. Sowie um Diskussionen die zu dieser Zeit geführt wurden. So zum Beispiel die Diskussion, um den Stadtbauamtsleiter Friedrich Tamms, der in den Jahren zuvor für den Nationalsozialist Albert Speer gearbeitet hat.

In der Ausstellung geht es kontrovers zu, aber auch die Verbindung zwischen dem Gebäude der Kunsthalle und des Kunstvereins wird künstlerisch zur Schau gestellt. So wurden Pappen aufgestellt und mit einander verbunden. Sie zeigen die Geschichte beider Institutionen die wie die Pappen eng verbunden ist. An diesen Papp-Wänden sind zum Beispiel Beleidigungen zu lesen – in Form eines Gedichts – mit denen die Presse gegen die Kunsthalle geschossen hat. 

Die Zweite Ausstellung heißt Singular/Plural. Mit ihren Kunstwerken zeigen die Künstler die Künste der Nachkriegszeit. Die Bilder von Singular/Plural wurden zum Teil noch nie in einer Ausstellung gezeigt. Die beauftragten Personen, die diese beiden Ausstellung möglich gemacht haben, haben viel recherchiert. Sie kämpften sich durch etliche Akten im Stadtarchiv.

Dabei heraus kamen einige Kunstwerke. Es sind viele Bilder in den Räumen der Kunsthalle zu sehen. Diashows, Malerei und Musik gesellen sich dazu. Auch Jugendkultur in Form von Street Art und Comics werden hier porträtiert. Politik ist ein zentrales Thema. So setzen sich die Kunstwerke auch mit dem sogenannten "roten Jahrzehnt" auseinander. In dieser Zeit war die Rote-Armee-Fraktion (RAF), eine linke Terrororganisation, in Deutschland aktiv. 

In jedem der Räume erhalt man viele unterschiedliche Blickwinkel auf die Themenfelder. Diese sind übrigens auch nicht geordnet aufgebaut, sondern verlaufen eher wie ein Labyrinth. Neben den eben genannten Themen versuchen die Kunstwerke die komplette Zeit einzufangen: Popkultur, Film- und Intermedia, Alltag, Punk, New Wave, Gender. Um noch ein paar weitere Schwerpunkte zu nennen. Die Kunstwerke zeigen ein Bild in und mit Abgrenzung zum deutsche Faschismus.

von Jonathan

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