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Robert Wilson im Gespräch über sein Theater

26.04.2017

Robert Wilson gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten des Gegenwartstheaters weltweit. Er ist nicht nur Regisseur, sondern auch Theaterautor, Maler, Bühnenbildner, Videokünstler, Architekt und vor allem Lichtdesigner bekannt. In diesem Jahr inszeniert er am Düsseldorfer Schauspielhaus das düstere Stück "Der Sandmann" von E.T.A Hoffmann.

Es ist seine erste Inszenierung in der Landeshauptstadt, und das Düsseldorfer Schauspielhaus öffnet für den Künstler und vor allem für die interessierten Zuschauer die Türen für die kommenden Voraufführungen, sowie Vorstellungen am Gustaf Gründgens-Patz. Nicht nur die festliche Atmosphäre, sondern auch mal die Ideen und die Vorgehensweise von einem Regisseur, wie Robert Wilson kennen zu lernen, beziehungsweise erklärt zu bekommen, begeisterten mich.

Er hat schon mit zahlreichen Musikern, Schriftstellern und Perfomern, darunter Heiner Müller und Jessye Norman, zusammengearbeitet, über die er in dem Gespräch mit dem Redakteur Rüdiger Schaper viel erzählte. An dem Nachmittagsgespräch, an dem viele teilnahmen, merkte man, dass Robert Wilson sehr gerne und sehr lange Geschichten aus seinem bisherigen Arbeitsleben erzählte. Die Geschichten wurden länger und lustiger und sofort wurde Robert Wilson von einem älteren Mann mit langen Sprechpausen, zu einem sehr ausgelassenen und vor allem sympathischen Menschen.

Wer Robert Wilsons Arbeit nicht kennt, sollte wissen, dass er mit seiner einzigartigen Theatersprache nicht nur mit surrealen Bildern einen strengen Kontrast schafft, sondern vor allem mit den überdeutlichen Gesten und entschleunigten Bewegungen Zuschauer begeistert.

Da er in all seinen Stücken die Lichtverhältnisse selber schafft, erklärte er uns, wie er bei einer Inszenierung vorgeht: Das Licht definiert den Raum. Das heißt für ihn so viel wie, dass er immer mit dem Bühnenlicht anfängt und danach dann das Bühnenbild anfertigt. Wenn man zum Beispiel ein Glas Wasser auf die Bühne stellt, scheint es nicht allzu interessant zu sein, aber wenn man den Raum dunkel machen würde, und man nun das Glas Wasser beleuchten würde, würde man als Zuschauer selbst verständlich nur auf das Glas Wasser schauen.

Man merkte Robert Wilson an, dass er durch die Erklärungen und Vergleiche, die er machte etwas von seiner Arbeit versteht und man sah ihm an, dass er immer noch leidenschaftlich gerne an Theaterstücken arbeitet, und genau dass spiegelt sich auch in seinen Stücken wieder.

Wer jetzt neugierig geworden ist, kann sich selbst von der Arbeit von Robert Wilson begeistert lassen und sich in dem kommenden Monat das Stück "Der Sandmann" anschauen.

von Marion A.

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