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ABC des Karnevals

17.02.2017

Der Höhepunkt unsere liebsten Jahreszeit steht vor der Tür und es dauert nicht mehr lange bis alle Jecken Bützen verteilen und Kamelle vom Zoch auffangen. Doch was bedeuten die ganzen Wörter rund um Karneval eigentlich genau? Welche Ausdrücke könnt ihr unbekümmert rufen und was solltet ihr lieber lassen? Hier gibt es einen kurzen Crashkurs für alle, die damit bisher nicht viel am Hut hatten, oder mit Faktenwissen ihre Freunde an Karneval beeindrucken wollen.

A wie … Alaaf:

Beginnen wir mit einem NO-GO! Alaaf ruft man sich an Karneval in Köln zu, aber auf keinen Fall in Düsseldorf. Bereits seit dem Mittelalter wird der Trinkspruch verwendet und bedeutet so viel wie "Alles ab!". Da ist uns unser schönes Helau doch viel lieber!

B wie … Blumen, Bützen und Bütt:

Während der fünften Jahreszeit dreht sich alles um Blumen: Nelkensamstag, Tulpensonntag, Rosenmontag und Veilchendienstag bringen Farbe in unser Leben.

Bützen werden während der Karnevalzeit genauso viel verteilt wie Kamelle, egal ob auf Mund oder Wange: Jeder bekommt ein Küsschen an Karneval.

Die Bütt ist das Pult des Büttenredners. Früher wurde in der Waschbütt dreckige Wäsche gewaschen, heute ist es Stellplatz für den Redner, um Politiker und Prominente ordentlich in den Schmutz zu ziehen.

C wie ... Carne vale:

Woher kommt eigentlich der Begriff Karneval? Ganz genau weiß das keiner, vermutlich stammt es so wie vieles aus dem Lateinischen – Carne = Fleisch, levare =weglassen. Frei übersetzt also so viel wie: Lass das Fleisch weg – ein Hinweis auf die Fastenzeit, die ab Aschermittwoch beginnt.

D wie … Düsseldorf Karneval:

Der Karneval in der Landeshauptstadt gehört zu den größten in Deutschland und wird bereits seit einigen hundert Jahren ausgiebig gefeiert. Seit 1825 ist das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) vor Ort zuständig für alles rund um die jecken Tage. Um die 70 Vereine haben sich dem CC angeschlossen und entscheiden über das Prinzenpaar, die Wahl des Hoppeditz und vieles mehr.

E wie … Elf:

Alles im Zeichen der Elf. Nicht nur am 11.11 um 11:11 ist das Karnevalsfieber ausgebrochen. Viele Veedelszüge wie in Gerresheim beginnen um 11.11. Doch wieso die Elf? Eine mögliche Erklärung kommt aus dem Französischen: E(galité), L(iberté), F(raternité) – Einheit, Freiheit, Brüderlichkeit. Die Wörter waren nicht nur Symbol der Französischen Revolution, sondern werden sich auch an Karneval zu Herzen genommen. Aneinander gereiht ergeben sie das Wort "Elf".

F wie … Faschingsgrenze:

Fasching, Fasent, Karneval- was sagt man eigentlich wo? Bei so vielen Ausdrücken in Deutschland kann es schwer sein den Überblick zu behalten. Allerdings gibt es eine einfache Faustregel: Südlich der Linie Bonn-Erfurt dreht sich alles um Fasching und Fastnacht, nördlich davon (außer in Sachsen und Brandenburg) spricht man vom Karneval. Falls ihr also in Süddeutschland unterwegs sein solltet, wundert euch nicht, wenn überall von Fasching gesprochen wird.

G wie … Garde:

Früher dienten die schmucken Kostüme der Verspottung des Militärs, heute sind die Garden vor allem für ihre tänzerische Leistung bekannt. Ob Funkenmariechen, oder Prinzengarde – Sie bringen jede Karnevalssitzung zum Toben.

H wie … Hoppeditz:

Er ist die Symbolfigur des Düsseldorfer Karnevals. Am 11.11 wird er zum Leben erweckt und steigt auf das Jan-Wellem-Denkmal und liest dem amtierenden Stadtoberhaupt die Leviten. Ein wahrer Ritterschlag für jeden Jeck einmal der Hoppeditz zu sein. Am Aschermittwoch wird er symbolisch verbrannt und steht somit für Anfang und Ende der Karnevals Session. Das Wort bedeutet übrigens "hüpfendes Kind".

I wie … Itter:

Der Veedelzoch in Itter am Karnevalssamstag ist der kleinste Umzug in Düsseldorf, aber trotzdem seinen Besuch wert. Um 14:11 geht es hier los. Der perfekte Einstieg, ehe es am Sonntag und Montag mit den Umzügen weiter geht.

J wie … Jacques Tilly:

Er ist der Rosenmontagswagenbauer in Düsseldorf. Die meisten Wägen werden von den Vereinen schon Monate vor Karneval angefertigt. Aber die künstlerischen Mottowägen entstehen immer erst kurz vorher, um die aktuelle politische Lage satirisch aufzuarbeiten. Die Wägen von Tilly sind weltweit beliebt und machen den Düsseldorfer Karneval international bekannt.

K wie … Kamelle:

Nicht nur bei Kindern schlägt das Herz höher für Kamelle -  Jeder will sie haben. Die Rede ist von den  Bonbons, die traditionell von den Karnevalszügen geworfen werden. Das Wort leitet sich von Karamell ab, da man früher besonders viele Karamell-Bonbons geworfen hat.

L wie … Lieder (schließlich müsst ihr auch kräftig mitsingen können):

Mein Herz schlägt für Düsseldorf – tagein und tagaus
Sie ist meine Heimatstadt – da bin ich zu Haus’
Ich möchte ein Leben lang in Düsseldorf sein
Denn ich bin verliebt in diese schöne Stadt am Rhein (und noch mal: „Ich möchte ein Leben lang ...)

für richtige Rheinländer:
Düsseldorf oho Düsseldorf Oho
He wo ech jroß jewoode ben 
Oho Düsseldorf oho Düsseldorf 
Denn nur he kann ich levve
Ja nur he jehür ech hin
Denn du bis min Heimot, weil ech he bei Fründe bin

M wie … Mutzen:

Ohne Mutzen überlebt ihr die ganzen Tage vermutlich nicht. Das leckere Süßgebäck hält alle Karnevalisten am Leben. An jeder Bäckerei gibt es die kleine Köstlichkeit zu kaufen. 

N wie … Narr:

Der Narr war schon im Mittelalter bekannt, oft als Hofnarr. Er stand für Spaß und Unterhaltung. Er spielte mit Tollpatschigkeit, hielt den Obrigen aber auch den Spiegel vor. Im Karneval werden die feiernden Karnevalsteilnehmer Narren genannt. Auch sie machen Spaß, sind ausgelassen und halten Politikern und mächtigen Menschen den Spiegel vor.

O wie … Orden:

Eine Auszeichnung, nach der jeder Jeck strebt. Ursprünglich entstand die Tradition im 19. Jahrhundert um über das Militär zu spotten. Heutzutage ist ein Orden eine große Ehre.

P wie … Prinzenpaar:

Prinz Karneval und seine Venetia sind das Chef Duo der närrischen Regierung. In Düsseldorf dürfen nur zwei Vereine einen Prinzen stellen. Einmal den Prinz Karneval der Landeshauptstadt und der Sellerieprinz. Das CC ist zuständig für die Wahl des Prinzenpaares. Zudem gibt es ein Kinder-Prinzenpaar.

Q wie … Quetschenbüggel:

Keine Sorge, hier geht es nicht um ein Folterinstrument. Ganz im Gegenteil verbreitet das Quetschenbüggel sogar viel Freude, es ist nämlich der rheinische Ausdruck für eine Ziehharmonika. Da kann das Schunkeln beginnen!

R wie … Rosenmontag:

Der Rosenmontag ist traditionell das Highlight in der Festsession. Doch woher kommt der Name? 1822 wurde der Festausschuss rheinischer Karneval gegründet, um den Karneval in Zeiten des preußischen Absolutismus neu zu gestalten. Dieser tagte immer einmal im Jahr am Montag nach dem Rosensonntag, benannt nach einer vom Papst geweihten Rose in der Fastenzeit. Später wurde der Name auf das neue Datum übertragen. Ursprünglich fand Rosenmontag also vier Wochen später statt.

Rosenmontag findet immer 48 Tage vor Ostersonntag statt. Das ist frühestens am 2. Februar und spätestens am 8. März. Dieses Jahr sind wir also ziemlich spät dran. Zudem gibt es dieses Jahr eine Neuerung: Der Rosenmontagsumzug startet nicht am Rhein sondern auf der Corneliusstraße in Friedrichstadt.

S wie … Session:

So wird der Jahreszeitraum der Festveranstaltungen genannt. Sie ist jedes Jahr unterschiedlich lang aber beginnt immer am 11.11 mit dem Erwachen des Hoppeditz und endet am Aschermittwoch.  Allerdings liegt der Fokus der närrischen Zeit auf den letzten Tagen vor Ende der Session.

T wie … Tuntenlauf

Das gibt es nur in Düsseldorf: Am Karnevalssamstag liefern sich als Frauen verkleidete Männer auf High Heels einen Wettkampf auf der Kö. Wer die höchsten Absätze mit dem schrillsten Kostüm trägt und dazu die beste Show liefert, gewinnt.

U wie … Unterbach:

Der Karneval in Unterbach ist besonders jeck. Bereits seit 1957 feiern die Karnevalisten hier ihr Fest. Mehrere zehntausend Besucher kommen jedes Jahr und jubeln dem Unterbacher Prinzenpaar zu. Der Stadtteil ist der einzige in Düsseldorf, der einen eigenständigen Karnevalsausschuss mit Prinzenpaar und Umzug hat. Wichtig: man ruft sich hier "I-A" anstatt "Helau" zu!

V wie … Veedelszoch:

Vor allem am Karnevalssonntag finden in den verschiedenen Stadtteilen Düsseldorfs die Veedelszöche statt. Vor allem die Umzüge in Gerresheim und Eller ziehen jedes Jahr viele jungen Besucher an.

W wie … Weiberfasching:

Am Donnerstag vor dem Karnevalswochenende müssen sich alle Männer in Acht nehmen. Mit Lippenstift bewaffnet treiben die Frauen ihr Unwesen und malen alle an, die nicht entkommen können. Traditionell stürmen die Frauen an Altweiber das Düsseldorfer Rathaus.

Z wie … Zoch:

Dä Zoch kütt! Der Rosenmontagszoch durch die Düsseldorfer Innenstadt ist das Highlight des organisierten Straßenkarnevals. Hundertausende Gäste kommen vorbei, um über 60 Wägen zu bewundern und leckere Kamelle zu fangen.

Jetzt können die tollen Tage ja kommen!

von Marion

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